In diesem Jahr haben wir auf Konferenzen, Meetups und internen Veranstaltungen viel über das Thema „Prinzipien in der Softwareentwicklung“ gesprochen. Der entstandene Austausch hat uns gezeigt, wie wertvoll es ist, auch scheinbar selbstverständliche Themen in den Fokus zu rücken. Warum es sich für Dich lohnt, Dir den Wert von Prinzipien bei der täglichen Arbeit in der Softwareentwicklung noch einmal ganz bewusst vor Augen zu führen:
Weshalb Prinzipien den Unterschied machen:
In einem Umfeld, das ständig von neuen Anforderungen und Veränderungen geprägt ist, bieten Prinzipien Orientierung. Anders als starre Regeln lassen sie sich flexibel auf verschiedene Situationen anwenden. So fördern sie die Fähigkeit, angemessen auf Veränderungen zu reagieren.
Prinzipien, schränken den Lösungsraum bewusst ein und leiten Dich bei der Entscheidungsfindung in einer dynamischen Umgebung. Man kann von einer positiven Voreingenommenheit durch Prinzipien sprechen. Stell Dir Prinzipien als einen Kompass vor, der Dich und Dein Team durch komplexe Projekte führt. Sie geben Dir die Richtung vor, die Du brauchst, um Deine Ziele zu erreichen. Gleichzeitig behalten sie die notwendige Flexibilität, um auf unvorhergesehene Herausforderungen reagieren zu können. Prinzipien sind nicht dazu da, Dir Entscheidungen abzunehmen - das wäre ja zu einfach! Sie helfen Dir selbstverantwortlich und effizient zu handeln.
Ein Beispiel, das wir alle kennen: „Bei Rot stehen, bei Grün gehen.“ Dieses Prinzip haben wir von Kindesbeinen an gelernt, und es funktioniert, weil es uns Orientierung gibt, ohne uns in jeder Situation eine starre Regel aufzuzwingen. In der Softwareentwicklung ist das ähnlich. Prinzipien wie “Test First”, “Fail Fast” oder “Dependency Inversion” leiten Dich, ohne die Kreativität und Flexibilität zu beschneiden, die für erfolgreiche Lösungen notwendig sind.
An Prinzipien scheitern
Prinzipien anwenden - das ist doch ganz einfach: Wir lernen alle wichtigen Prinzipien auswendig und erinnern uns bei jeder zu treffenden Entscheidung an sie. So können wir nichts falsch machen, oder? NEIN: Prinzipien sind keine Zauberformel. Sie können sich widersprechen und nicht jedes Prinzip passt in jeden Kontext - obwohl sie immer universell und allgemeingültig formuliert sind. Es kommt also darauf an, die passenden Prinzipien zu identifizieren und mit Praktiken zu verbinden, die zum Kontext Deiner Aufgabe und, genauso wichtig, zu den individuellen Randbedingungen passen. Das erfordert Erfahrung.
Mit Prinzipien erfolgreich sein
Wo fängt man an? Ein guter Einstieg sind die sechs Prinzipien von Continuous Architecture, die von Murat Erder, Pierre Pureuer und Eoin Woods beschrieben wurden.
Auch wir bei tangible concepts arbeiten prinzipienorientiert und vermitteln das Wissen in unseren Workshops und Trainings, z.B. bei unserem Architektur-Grundlagen iSAQB Foundation Training mit iSAQB-Zertifizierung. Wenn Du tiefer in Continuous Architecture einsteigen möchtest, bieten wir auch dazu das passende Training.
Weiter geht’s mit Darf man Prinzipien verletzen?.